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Prix International des droits de l'homme Ludovic-Trarieux 2003

Ludovic-Trarieux International Human Rights Prize 2003

Premio Internacional de Derechos Humanos Ludovic Trarieux 2003

Internationalen Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis 2003

Prêmio Internacional de Direitos Humanos Ludovic Trarieux 2003

Premio Internazionale per i Diritti Umani Ludovic Trarieux 2003

Ludovic Trarieux  Internationale Mensenrechtenprijs 2003

 

 

Für ersten mal seit 1984 der  Preis ist post mortem  erhalten

 

Digna Ochoa

 

und

 

Bárbara Zamora

 

haben in Anerkennung ihrer Menschenrechtsarbeit am 13. Juni den "Internationalen Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis" 2003 erhalten. 2003 *

 

janvier

Digna Ochoa

janvier

Barbara Zamora

Gleichzeitig wurden die mexikanischen Behörden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass der Tod von Digna Ochoa effektiv aufgeklärt wird und ein effektiver Schutz für Barbara Zamora gewährleistet ist.

 

 

 

Am 19. Oktober wurde Digna Ochoa y Placido, eine international bekannte mexikanische Anwältin für Menschenrechte, in ihrem Büro ermordet. Bis vor einem Jahr hatte Digna Ochoa mit dem Miguel Agustin Pro Human Rights Center (PRODH) zusammengearbeitet. Nachdem sie Morddrohungen erhalten hatte, beendete sie offiziell die Zusammenarbeit. Sie vertrat einige der schwierigsten und politisch heikelsten Menschenrechts-Fälle in Mexiko; in viele davon war das mexikanischen Militär und der Sicherheitsdienst mit Folter oder Mord verwickelt. Die Ermordung von Frau Ochoa ist offensichtlich politisch motiviert - sie wurde getötet, weil sie sich aktiv für die am meisten in ihren Bürgerrechten Beeinträchtigten einsetzte. In einer am Tatort gefundenen Nachricht hieß es unter anderem: „Wenn ihr weitermacht, wird bald der nächste dran sein. Ihr seid gewarnt worden. Das ist keine Täuschung."

 

Digna Ochoa war eine Heldin. Während ihrer jahrelangen Tätigkeit als Anwältin für Menschenreche hatte die 38 Jahre alte Ochoa immer wieder Morddrohungen erhalten, eine Reihe davon erst vor kurzem, doch sie setzte ihre Arbeit trotzdem fort. José Lavanderos, ein enger Mitarbeiter, berichtete: 'Als sie mir einmal erzählte, dass sie neue Drohungen erhalten habe, habe ich ihr empfohlen, eine formelle Klage einzureichen und die Briefe zu veröffentlichen. Aber ihre Enttäuschung über das Rechtssystem überwog. 'Wozu?’ sagte sie mir, 'es geschieht sowieso nichts, eine formelle Klage würde überhaupt nichts bewirken.'' Edgar Cortez, ein anderer Kollege, bestätigte das mangelnde Vertrauen in die Fox-Regierung: „Die offizielle Reaktion bestand immer darin, uns, diejenigen die bedroht werden, als die Verdächtigen zu behandeln. Nicht ein einziges Mal gingen sie den Beschwerden mit irgendeiner Form von Ermittlungen nach."

 

Die international bekannte Menschenrechtlerin Digna Ochoa vertrat einige der schwierigsten und politisch belastetsten Menschenrechtsfälle in Mexiko, davon viele, in die Mexikos Militär und die Sicherheitskräfte durch Folter oder Mord verwickelt sind, wie beispielsweise der Fall der Witwen des Aguas Blancas - Massakers, die Campesino- Umweltschützer aus Guerrero, und seit neuestem die Cerezo- Brüder, die beschuldigt werden, kleine Bomben vor CitiBank- Geschäftsstellen gelegt zu haben. Anwaltskollege Gerardo Gonzalez fand ihren Körper um etwa 17.30 Uhr in ihrem Büro, mit Einschüssen im Kopf, die offenbar von einer 22- kalibrigen Waffe stammen. Der Generalstaatsanwalt von Mexiko City bezeichnete das Verbrechen als „zweifellos" politisch motiviert.

 

Neben Frau Ochoa lag ein Brief mit Morddrohungen gegen Mitglieder vom Miguel Augustin Pro Human Rights Center. Die Nachricht lautete: 'Hurensöhne, wenn ihr weitermacht, wird dies auch jemand anderem widerfahren. Ihr seid gewarnt worden. Das ist keine Täuschung.' Edgar Cortez, der Direktor von PRODH forderte eine gründliche Untersuchung. Das Center erhält seit 1996 Morddrohungen. Im Oktober 1999 wurde Frau Ochoa aus ihrer Wohnung entführt, gefesselt und neun Stunden lang über Kontakte in Oaxaca, Guerrero, Hidalgo und Puebla, über die EZLN und EPR Unterschlüpfe und über Mitglieder von ERPI ausgefragt. Die Täter öffneten Gasventile in der Wohnung, und verließen diese dann scheinbar mit der Absicht, Ochoa in einer Gasexplosion zu töten. Sie konnte sich befreien und ohne lebensbedrohliche Verletzungen fliehen. Im September verließ Ochoa Mexiko in Richtung USA, um abzuwarten, dass 'die Gefahr vorübergeht'

 

Nachdem Digna Ochoa im Oktober 2001 in der Kanzlei, in der sie gemeinsam mit Bárbara Zamora gearbeitet hatte, erschossen aufgefunden worden war, forderte der Inter-Amerikanische Gerichtshof für Menschenrechte die mexikanische Regierung auf, Maßnahmen zum Schutz einiger gefährdeter Menschenrechtsverteidiger, unter ihnen auch Bárbara Zamora, zu ergreifen.

 

Am 18. März 2002 wurde Bárbara Zamora, eine bekannte Menschenrechtsanwältin in Mexiko-Stadt, in einem per E-Mail versandten Schreiben bedroht. amnesty international fürchtet um ihre Sicherheit, vor allem da sie bereits in der Vergangenheit Drohungen erhalten und eng mit Digna Ochoa zusammengearbeitet hat, einer weiteren bekannten Menschenrechtsanwältin, die am 19. Oktober 2001 in Mexiko erschossen aufgefunden worden war.

 

Die Drohung, die Bárbara Zamora per E-Mail erhielt, lautete "...choques, accidentes, abogados, urgencias..." ("...Zusammenstöße, Unfälle, Rechtsanwälte, Notfälle...") und scheint E-Mails, die Digna Ochoa im Jahr 1996 gesendet worden waren, sehr ähnlich zu sein. Zwischen 1996 und 1999 war Digna Ochoa mehrfach auf diese Weise bedroht worden, die Behörden versäumten es jedoch, die Vorfälle ernsthaft zu untersuchen.

 

Bárbara Zamora hat Berichten zufolge im vergangenen Jahr Drohanrufe erhalten, bei denen unter anderem Schüsse, Schreie und Trauermusik am anderen Ende zu hören waren. Die Verantwortlichen sind niemals ermittelt worden. Die Anwältin hat die neueste gegen sie per E-Mail gerichtete Drohung bei der Generalstaatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt (Procuraduría General de Justicia del Distrito Federal - PGJDF) gemeldet. Wie es heißt, haben die Behörden Bárbara Zamora angeboten, ihr einen Leibwächter zur Verfügung zu stellen.

 

 

Die Behörden setzen unterdessen die Untersuchungen zum Tod von Digna Ochoa fort. Bárbara Zamora und andere bekannte Menschenrechtsverteidiger haben vor kurzem öffentlich harsche Kritik an den Behörden geübt, nachdem die Presse davon erfahren hatte, dass die Untersuchungen anscheinend mit dem Ergebnis abgeschlossen werden sollten, dass Digna Ochoa nicht ermordet worden war, sondern Selbstmord begangen hatte. Amnesty international fürchtet außerdem um die Sicherheit von Pilar Noriega, die sowohl zusammen mit Bárbara Zamora als auch mit Digna Ochoa an bekannten Fällen gearbeitet hat.

 

 

Haben den Preis gewinnen:

 

1985 : Nelson MANDELA (Süd-Afrika)

 

1992 : Augusto ZÚÑIGA PAZ (Peru)

 

1994 : Jadranka CIGELJ (Bosnia-Herzegovina)

 

1996 awarded jointly to Nejib HOSNI (Tunisia) and to Dalila MEZIANE (Algeria).

 

1998 ZHOU Guoqiang (China)

 

2000 Esber YAGMURDERELI (Turchei)

 

2002 Mehrangiz KAR (Iran).

 

 

 

 

 

 

Mehr ?  :  :

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